EM Szeged: Raphaël Ahumada und Jan Schäuble stehen im EM-Final

EM Szeged: Raphaël Ahumada und Jan Schäuble stehen im EM-Final

Artikel - EM Szeged: Raphaël Ahumada und Jan Schäuble stehen im EM-Final

EM Szeged - 25.04.2024
Raphaël Ahumada und Jan Schäuble haben am ersten Wettkampftag der Europameisterschaften in Szeged mit einem überzeugenden Vorlaufsieg den direkten Finaleinzug geschafft. Ebenfalls siegreich in ihrem Vorlauf waren Andrin Gulich und Roman Röösli im Zweier ohne Steuermann.

>> Fotos EM Szeged (Vorlauftag, 25.04.2024). Fotos: Detlev Seyb/Maren Derlien, SWISS ROWING)

Gute Ruderbedingungen erwarteten die Ruderinnen und Ruderer auf der künstlich angelegten Regattastrecke in Szeged. Sonnenschein, flaches Wasser und ein leichter, drehender Seitenwind lösten die garstigen Verhältnisse der letzten beiden Trainingstage ab. 

Aus Schweizer Sicht machte der Zweier ohne Steuermann mit Andrin Gulich und Roman Röösli den Regatta-Auftakt. Den beiden amtierenden Europameistern gelang im dritten Vorlauf ein Auftakt nach Mass für diese stark besetzte Regatta. Andrin Gulich meinte zur Ausgangslage: «Es ist eine Ehre hier als Titelverteidiger antreten zu dürfen, aber wir sehen es nicht als Druck an. Nur weil wir im letzten Jahr gewonnen haben, wird es dieses Jahr nicht einfacher. Aber klar ist, dass wir den Titel verteidigen wollen.» Die beiden ersten Plätze im Vorlauf berechtigten zur direkten Halbfinalteilnahme. Gulich/Röösli übernahmen vom Start weg die Führung im Rennen und bauten diese über die gesamte Wettkampfstrecke kontinuierlich aus. Im Ziel lagen sie eine Bootslänge vor den zweitplatzierten Serben Slavnik/Pivac, eine auf diese Saison hin neu formierte Kombination. «Das Rennen hat uns gezeigt, dass wir einiges bereits seit Varese verbessern konnten, wie zum Beispiel das Aufwärmen oder den Start. Etwas mehr Power darf noch rein und in der zweiten Rennhälfte dürfen wir alles noch etwas mehr koordinieren, um gut die Strecke runterzukommen», sagte Roman Röösli rückblickend auf den heutigen Vorlauf. Die Boote aus den Niederlanden, Deutschland und Ungarn wurden in den Hoffnungslauf verwiesen. Das nächste Rennen für Gulich/Röösli ist der Halbfinal am Samstag.

Raphaël Ahumada und Jan Schäuble ziehen mit einem Vorlaufsieg in den Final ein
Nichts anbrennen liessen im zweiten Vorlauf der Leichtgewichts-Doppelzweier Raphaël Ahumada und Jan Schäuble. Die beiden erwischten den schnellsten Start, übernahmen von Anfang an die Führung im Rennen und gaben diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Ein klassischer Start-Ziel-Sieg in überzeugender Manier und in einer schnellen Zeit. Ahumada/Schäuble konterten alle Versuche der Norweger, mit einem früh angezogenen Endspurt doch noch an die Spitze zu kommen. Die Schweizer hatten die höhere Bootsgeschwindigkeit und qualifizierten sich mit dem Vorlaufsieg direkt für den A-Final vom Samstag. Das Rennen war mit drei Booten zwar nur halbvoll besetzt, dafür hochkarätig. Mit Norwegen waren die Dritten der Weltcup-Regatta von Varese ebenso mit von der Partie wie auch das Boot aus Tschechien, seines Zeichens WM-Vierte. Raphaël Ahumada sagte nach dem Rennen: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen. Wir konnten einen guten und entspannten Rhythmus finden. Der Flow war gut, aber die Bedingungen auf dem Wasser waren schwierig. Der Wind hat dauernd die Richtung gewechselt. Wir sind trotzdem leicht und entspannt geblieben. Es hat mir sehr gut gefallen.»

In der gleichen Bootsklasse bei den Frauen ruderten Eline Rol und Olivia Nacht gegen Grossbritannien und Griechenland ihren Vorlauf. Das Schweizer Boot lag von Anfang an auf dem dritten Platz. Die Lücke zu den führenden Griechinnen sowie den Britinnen konnten sie nicht schliessen. Rol/Nacht bestreiten somit den Hoffnungslauf um die letzten vier Finalplätze.  

Jeannine Gmelin und Nina Wettstein auf Vorlaufrang drei 
Im Vorlauf der Frauen-Doppelzweier starteten Jeannine Gmelin und Nina Wettstein gut ins Rennen. Anfänglich an der dritten Position liegend, schoben sie sich auf den zweiten 500 Metern an die zweite Stelle und ruderten hinter den Vize-Weltmeisterinnen aus Litauen an zweiter Stelle liegend. Jeannine Gmelin sagte nach dem Rennen: «Was gut gelaufen ist, ist sicher die erste Hälfte gewesen. Wir haben uns voll reingegeben und alles probiert, haben aber wahrscheinlich zu viel Energie verbraucht. Wir werden die GPS-Daten noch genau analysieren, da wir auch andere Ruder als in Varese ausprobiert haben.» Auf der zweiten Streckenhälfte brauste dann das langsam gestartete Boot aus Irland heran und vermochte von den beiden Schweizerinnen den zweiten Platz zu übernehmen. Litauen siegte vor Irland. Diese beiden Boote sicherten sich die direkte Qualifikation für den A-Final. Gmelin/Wettstein bestreiten morgen Freitag den Hoffnungslauf und haben eine zweite Chance für die Finalqualifikation.

Vierer ohne Steuermann im Hoffnungslauf
Kurz vor dem Mittag gingen die Vorläufe im Vierer ohne Steuermann über die Bühne. Den ersten beiden Booten beider Vorläufe winkte ein A-Finalticket. Mit Weltmeister Grossbritannien und den WM-Finalisten aus Frankreich hatten Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch starke Konkurrenz. Anfänglich und bis zur Streckenhälfte lag der Schweizer Vierer hinter Frankreich, Grossbritannien und der Ukraine an vierter Stelle. Danach überholte der Schweizer Vierer den ukrainischen Vierer und setzte sich an die dritte Stelle. An der Spitze des Feldes duellierten sich Grossbritannien und Frankreich um den Laufsieg und qualifizierten sich so direkt für den A-Final. Der Schweizer Vierer bestreitet morgen Freitag den Hoffnungslauf um die beiden letzten A-Finalplätze.

Dritte Plätze für die beiden Schweizer Doppelvierer
Auch im Rennen der Doppelvierer ging es um die direkte Finalqualifikation. Im Männer-Doppelvierer kam es auf der Ziellinie zwischen Estland und der Schweiz zu einer ganz knappen Entscheidung um den Einzug in den A-Final. Grossbritannien gewann das Rennen deutlich. Das Schweizer Boot mit Maurin Lange, Scott Bärlocher, Jonah Plock und Dominic Condrau lag während des ganzen Rennens an dritter oder vierter Position. Mit der schnellsten Abschnittszeit auf den letzten 500 Metern kamen sie dem Boot aus Estland nochmals gefährlich nahe. Mit jedem Ruderschlag holte das Schweizer Boot gegenüber Estland ein paar Zentimeter auf. Leider reichte es nicht mehr ganz zum zweiten Rang. 29 Hundertstelsekunden fehlten dem Schweizer Boot auf der Ziellinie. Mit dem dritten Vorlaufrang bietet sich morgen im Hoffnungslauf eine zweite Chance, um in den EM-Final einzuziehen.

Im Frauen-Doppelvierer verlief das Rennen gerade umgekehrt. Lisa Lötscher, Célia Dupré, Sofia Meakin und Fabienne Schweizer starteten schnell ins Rennen. Für den Finaleinzug war ein Sieg im Vorlauf gefordert. Diesen holten sich unangefochten die Ukrainerinnen, welche schon die Weltcup-Regatta in Varese gewonnen hatten. Ganze sieben Sekunden nahmen sie den zweitplatzierten Französinnen ab. Frankreich ist ein neu besetztes Boot, das eine Olympiaqualifikation anstrebt. Die Schweizerinnen ruderten bis zur 1500 Meter Marke an zweiter Stelle und mussten dann auf dem letzten Streckenviertel die Französinnen noch passieren lassen. Das Boot aus Rumänien konnten die vier Schweizerinnen hingegen auf Distanz halten. Mit dem dritten Platz im Vorlauf bietet sich dem Schweizer Frauen-Doppelvierer im Hoffnungslauf eine erneute Chance zur Finalqualifikation.

Skiffs nicht optimal in die Regatta eingestiegen
Nicht optimal verlief der Start in die Regatta für die Schweizer Skiffs. Im Skiff der Leichtgewichtsmänner zeigte Andri Struzina einen guten ersten Teil des Rennens. Zusammen mit dem ungarischen Lokalmatador Peter Galambos sowie dem Iren McCarthy lag Struzina bei Streckenhälfte an der Spitze des Rennes. Auf den dritten 500 Metern setzte sich McCarthy deutlich ab und Struzina lag an zweiter Stelle. Im Endspurt verliessen den Schweizer indes die Kräfte und er verlor seinen zweiten finalberechtigten Platz an Galambos. Entkräftet ruderte Struzina als Vierter ins Ziel. Ebenfalls auf dem vierten Platz kehrte im Frauen-Einer Aurelia-Maxima Janzen die Ziellinie. Sie ruderte bis zur Streckenhälfte auf dem finalberechtigten zweiten Rang hinter der Ruderin aus Litauen. Auf der zweiten Streckenhälfte war es dann die Deutsche Alexandra Föster, welche die Spitze im Rennen übernahm und sich zusammen mit Litauen direkt für den A-Final qualifizierte. Janzen muss ebenso wie Struzina morgen Freitag in den Hoffnungslauf.

Startzeiten für die Hoffnungsläufe der Schweizer Boote am Freitag, 25. April 2024

09:00 Uhr    Vorrennen    Skiff Frauen PR1 – Para-Rowing (Claire Ghiringhelli)
11:03 Uhr    Hoffnungslauf    Doppelzweier Frauen (Jeannine Gmelin, Nina Wettstein)
11:18 Uhr    Hoffnungslauf    Skiff Leichtgewichte Männer (Andri Struzina)
11:23 Uhr    Hoffnungslauf    Vierer ohne Steuermann (Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth, Joel Schürch) 
11:30 Uhr    Hoffnungslauf    Skiff Frauen (Aurelia-Maxima Janzen)
11:45 Uhr    Hoffnungslauf     Doppelzweier Frauen Leichtgewichte (Eline Rol, Olivia Nacht)
12:00 Uhr    Hoffnungslauf    Doppelvierer Frauen (Lisa Lötscher, Célia Dupré, Sofia Meakin, Fabienne                     Schweizer)
12:05 Uhr    Hoffnungslauf    Doppelvierer Männer (Maurin Lange, Scott Bärlocher, Jonah Plock, Dominic                     Condrau)

Resultate Europameisterschaften in Szeged (Ungarn), Donnerstag, 25. April 2024

Frauen
Einer (W1x)
1. Vorlauf
1. Alexandra Föster (GER) 7:29.92; 2. Viktorija Senkute (LTU) 7:32,65; 3. Andrada-Maria Morosanu (ROU) 7:34,38. 4. Aurelia-Maxima Janzen (SUI) 7:40,82; 5. Martine Guilbert (BEL) 7:45,96. Janzen somit im Hoffnungslauf.

Doppelzweier (W2x)
1. Vorlauf
1. Karaliene/Rimkute (LTU) 6:56,08. 2. Hyde/Bergin (IRL) 7:04,95. 3. Jeannine Gmelin/Nina Wettstein (SUI) 7:10,19. 4. Preil/Zsiros (HUN) 7:15,79. Gmelin/Wettstein somit im Hoffnungslauf.

Doppelzweier Leichtgewichte (LW2x)
2. Vorlauf
1. Kontou/Fitsiu (GRE) 6:55.36; 2. Grant/Bates (GBR) 6:57.07; 3. Olivia Nacht / Eline Rol (SUI) 7:11.12. Rol/Nacht somit im Hoffnungslauf.

Doppelvierer (W4x)
1. Vorlauf
1. Kozhenkova/Verkhogliad/Dudchenko/Dovgodko (UKR) 6:17,89; 2. Ravera-Scaramozzino/Lefebvre/Roche/Aernoudts (FRA) 06:25.32; 3. Lisa Lötscher/Célia Dupré/Sofia Meakin/Fabienne Schweizer (SUI) 6:27.05;  4. Morosan/Ungureanu/Ciotau/Dumitru (ROU) 6:28,18. 5. Adamaviciute/Juzenaite/Kryzeviciute/Kazlauskaskaite (LTU) 6:37,21; 6. Zavadilova/Nedelova/Pospisilova/ Podrazilova (CZE) 6:39,32. Schweiz somit im Hoffnungslauf.

Männer
Einer Leichtgewichte (LM1x)
1. Vorlauf
1. Jacob McCarthy (IRL) 7:05,00. 2. Peter Galambos (HUN) 7:08.52. 3. Jakub Byczek (POL) 7:12,43; 4. Andri Struzina (SUI) 7:21,31;  5. Zija Mammadzada (AZE) 7:34,04. Struzina damit im Hoffnungslauf.

Zweier ohne Steuermann (M2-)
3. Vorlauf
1. Andrin Gulich / Roman Röösli (SUI) 6:26,14; 2. Slavnik/Pivac (SRB) 6:28,46; 3. van Sprang Krommenhoek (NED) 6:34,33. 4. Hinrichs/Kammann (GER) 6:39,35; 5. Juhasz/Simon (HUN) 6:43,43. Gulich/Röösli somit im Halbfinal vom Samstag.

Doppelzweier Leichtgewichte (LM2x)
2. Vorlauf
1. Raphaël Ahumada / Jan Schäuble / (SUI) 6:19.96;  2 Tjoem/Benske (NOR) 6:23.57; 3. Simanek/Vrastil (CZE) 6:36,99. Ahumada/Schäuble damit direkt im A-Final vom Samstag.

Doppelvierer (M4x)
1. Vorlauf
1. Thomas/Haywood/Barras/Dixon (GBR) 05:42,07; 2. Poolak/Endrekson/Raja/Kushteyn (EST) 5:43,20; 3. Maurin Lange/Scott Bärlocher/Jonah Plock/Dominik Condrau (SUI) 5:43.49; 4. Dovhodko/Nadtoka/Mazur/ Boklazhenko (UKR) 5:47,70. 6. Zima/Potucek/Cizek/Baldrian (CZE) 5:56,24. Schweiz damit im Hoffnungslauf.

Vierer ohne Steuermann (M4-)
1. Vorlauf
1. Davidson/Aldridge/Ambler/Wilkes (GBR) 5:51, 61; 2. Rayet/Brunet/Turlan/Turlan (FRA) 5:52,36. 3. Kai Schätzle/Patrick Brunner/Tim Roth/Joel Schürch (SUI) 5.56.27;  6. Selivanov/Gryn/Kravchenko/Hula (UKR) 6:04,57 ; 5. Kulhanek/Nosek/Fleissner/Docekal (CZE) 6:22,96. Schweiz somit im Hoffnungslauf.

Szeged, 25. April 2024/cs.